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Brief vom 19. August 2017

Ich saß im Bus auf der falschen Seite, in Fahrtrichtung auf der rechten, sogar mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. So konnte ich am Dachsberg die beiden entgegenkommenden Fahrzeuge auch nur von hinten sehen, vorneab vermutlich du in deinem Wagen und dir nachfahrend ein Verfolger. Er war dir dicht auf den Fersen, gestellt oder tatsächlich, aber die Wut des Fahrers im Wagen dahinter war bis in den Bus zu spüren. Er trat dann mit seinen großen Rücklichtern auch noch für einige Sekunden auf die Bremsen, du sollst es nicht sein, eine Favoritin der rechten Beamten soll es werden, unter allen Umständen.

Der dumme Umstand für die rechten Beamten: Ich zeige keinerlei Neigung, mich darauf einzulassen, da können die mit ihren Klemmen noch so heftig rattern und rasseln.
Der harsche Auftritt am Dachsberg hat mich eher amüsiert, denn ich erlebe die rechten Beamten gegenwärtig völlig anders.
Im Café oder im Zug schlurfen sie herum wie abgetakelte Luschen, eigentlich kennt man an ihnen nur noch drei Zustände: Sie sitzen da und stieren auf eine Zeitung. Oder sie unterhalten sich meistens mit Linksbeauftragten, die ihnen ein baldiges Verschwinden soufflieren. Es darf übrigens ein wenig darüber gestaunt werden, wer inzwischen bei rechts so alles bereit ist, Linksaufträge auszuführen. In der dritten Variante stehen sie an der Bar und blicken mit glasigen Augen und leeren Gesichtern nach draußen, nach dorthin, von woher die Ansprachen der linken Seite kommen.
Anschauen tun sie einen schon lange nicht mehr, mich ohnehin nicht, denn von mir bekommen sie regelmäßig eine gewischt, wenn sie den Blick auf mich richten. Das aber sollen die anderen Gäste nicht sehen, die könnten sonst ja denken, dass es mit der rechten Polizei spiralförmig abwärts geht.

Das Spannende, was jetzt noch bleibt, ist die Verbindung zwischen den Auslieferungen und den Klemmen der rechten Beamten. Stimmen die Amerikaner deiner Auslieferung zu, werden die Beamten sie auch nicht mehr verhindern können. Es wird sich auch in dieser Truppe ein Zuständiger finden lassen, der ebenfalls bedingungsloses Einverständnis erklärt.

Man kann den Faden danach weiterspinnen. Damit sie mit ihren Klemmen nicht das Nachsehen haben, werden sie mit aller Macht versuchen wollen, beim Sexus im Linksland mitzureden. Nur auf diesem Weg, so ihre Vorstellung, sehen sie eine Möglichkeit, ihre Klemmen gegen ein Zusammenkommen im Linksland einzutauschen. Dazu aber wäre es erforderlich, mich mit einer ihrer Favoritinnen zu verbinden, die beim Sexus auch im Linksland nach wie vor den rechten Beamten hörig bleibt. Dafür aber rechnen sie sich offenbar bei dir nicht die geringste Chance aus.
Was mich dabei so fasziniert, ist der Umstand, dass die rechten Krieger immer so vorgehen, als gäbe es die linke Seite nicht. So rechne ich auch damit, dass es genau an diesem Punkt zu den bisher stärksten Konfrontationen zwischen den Kriegsparteien kommen wird. Denn gelingt den rechten Polizisten dieses Tauschgeschäft nicht, haben sie nichts mehr in der Hand.

Pummelschatz, wie schade, dass wir uns nicht sehen konnten, aber es wird sich wieder eine Gelegenheit ergeben. Bis dahin ein…


Küsschen

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